Medienkompass

ein Projekt von Julia Brandt – Medien_Weiter_Bildung #kompakt2025

Medienkompass

ein Projekt von Julia Brandt – Medien_Weiter_Bildung #kompakt2025

Das Projekt in einem Satz

Innerhalb des medienpädagogischen Gruppenangebotes „Medienkompass“ setzen sich die Patient*innen der Jugendstationen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Karlsruhe aktiv mit ihrem eigenen Auftreten auf Sozialen Medien auseinander und reflektieren dieses kritisch.

Ziele

  • Durch das Vermitteln von Wissen und Methoden, welche die eigene Reflexion anregen sollen, verfolgt Medienkompass das Ziel, bei den teilnehmenden Patient*innen einen verantwortungsbewussten, reflektierten und selbstbestimmten Umgang mit sozialen Medien zu fördern.
  • Die Patient*innen sollen durch das Angebot lernen, die Chancen und Risiken der Sozialen Medien realistisch einschätzen zu können, ihr eigenen Verhalten auf Sozialen Medien hinterfragen und geeignete Strategien für einen gesunden und altersgerechten Umgang mit sozialen Medien und eine Freizeitgestaltung ohne digitale Medien zu entwickeln.

Zielgruppe

  • 6 Patient*innen im Alter von 13-17 Jahren
  • 1 Sozialpädagogin mit Unterstützung einer Kollegin aus dem Pflege- & Erziehungsteam der Station

Projektablauf und Projektdauer

  • Das Projekt wurde innerhalb einer Woche in vier Sitzungen von jeweils 60 Minuten durchgeführt. Die Treffen fanden montags, dienstags, donnerstags und freitags um 15:00 Uhr im Gruppenraum der Station statt.
  • Am ersten Projekttag lag der Schwerpunkt auf dem Thema „Meine Medienwelt“. Die Teilnehmenden setzten sich mit ihrem individuellen Nutzungsverhalten sozialer Medien auseinander und reflektierten dieses kritisch. Hierfür kam die Methode „Mein Medienmensch“ zum Einsatz, die allen Teilnehmenden zunächst einen niedrigschwelligen Zugang ermöglichte.
  • Der zweite Projekttag stand unter der Leitfrage der digitalen Selbstverantwortung. Ziel war die Vermittlung grundlegender Kenntnisse in den Bereichen Datenschutz, Privatsphäre sowie ein reflektierter Umgang mit sensiblen persönlichen Daten im Internet. Ergänzend dazu wurde eine Positionierungsübung anhand von ausgewählten Instagram-Beiträgen bekannter Influencer*innen durchgeführt.
  • Am dritten Tag thematisierten die Teilnehmenden die Gefahren und Risiken sozialer Medien. Im Zentrum stand der Austausch über Cybermobbing. Gemeinsam wurden präventive Handlungsstrategien sowie Maßnahmen zur Krisenintervention und zum Selbstschutz erarbeitet.
  • Am vierten und letzten Projekttag entwickelten die Teilnehmenden Konzepte für eine ausgewogene Freizeitgestaltung abseits digitaler Medien. Dabei entstand ein individueller Plan zur Förderung einer digitalen Balance.
  • Gerahmt und untermauert wurde das gesamte Projekt durch das Begleitheft „Mein Medienkompass – Der Navigator für das richtige Handeln und Auftreten im Internet“, in welchen Informationsseiten zu den besprochenen Inhalten und Selbstausfüll-Seiten enthalten sind. Jede*r Patient*in hat dieses Heft zu Beginn des Projektes ausgehändigt bekommen und im Rahmen des Angebotes eigenständig ausgefüllt.

Herausforderungen und Punktlandungen

Die Teilnahme der Patient*inne zwar zum Teil stimmungs- und tagesformabhängig. Durch die unterschiedlichen, schnell wechselnden Methoden konnte sich aber jede*r Patient*in in ihrem*seinem Maße gut beteiligen.

Feedback

In den ausgefüllten Evaluationsbögen gaben die Patient*innen ein positives Feedback. Vor allem die Methode „Mein Medienmensch“ fanden die meisten sehr ansprechend. Einige hätten sich mehr Input und Austausch zum Thema „digital Detox“ gewünscht.

Ausblick

  • Das Projekt Medienkompass geht ab Herbst 2025 in Serie. Im August finden Schulungen von Mitarbeitenden der KJPP statt, welche dann gemeinsam mit mir das Projekt umsetzen sollen.
  • Zusätzlich bin ich in der Entwicklung eines Angebotes für die Patient*innen der Kinderstation (Alter 6-10 Jahre) und einem regelmäßig stattfindenden Elternnachmittag zum Thema Medienerziehung.
  • Die Wichtigkeit von Medienpädagogik und die Vermittlung von Medienkompetenz sind nun wichtiger Bestandteil der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Karlsruhe.

Ein Projekt von Julia Brandt. Ich arbeite seit 2,5 Jahren in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Karlsruhe als Sozialdienst und bin in dieser Funktion für die beiden Jugendstationen zuständig. Als Sozialdienst berate ich die Patient*innen und ihre Sorgeberechtigten zu Möglichkeiten der Unterstützung und Hilfsleistungen nach einem Klinikaufenthalt. – Medien_Weiter_Bildung #kompakt2025

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