What the App?! Vernetzt mit Messenger Apps

Ein Projekt von: Marco Bauer, Erzieher in einer Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) im Münchner Südwesten – Medien_Weiter_Bildung #vernetzt 2024
Ein Kind erstellt auf einem Tablet ein eigenes digitales Spiel

What the App?! Vernetzt mit Messenger Apps

Ein Kind erstellt auf einem Tablet ein eigenes digitales Spiel
Ein Projekt von: Marco Bauer, Erzieher in einer Heilpädagogischen Tagesstätte (HPT) im Münchner Südwesten – Medien_Weiter_Bildung #vernetzt 2024

Das Projekt in einem Satz

Ferienprojektwoche in einer Heilpädagogischen Tagesstätte mit Jugendlichen zum Thema „Kommunizieren über WhatsApp und anderen Messenger Apps“ und Erstellung von Action Bounds.

Ziele

  • Selbstwirksamkeit beim Erstellen von Inhalten
  • Austausch zum Projektthema
  • Raum für eigene Ideen und flexible Gestaltung der Projektwoche, angepasst auf die Bedürfnisse der TN

Zielgruppe und Beteiligte

  • Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren
  • weiblich und männlich
  • maximal 8 TN
  • Teamer*innen: Projektleitung und Kolleg*innen zur Unterstützung

Projektablauf und Projektdauer

  • 5 Tage
  • Einführung:
    • Die Projektwoche startete mit diversen Methoden zur Auflockerung und Abfrage des Vorwissens der Teilnehmenden. Mit einer Mentimeter Umfrage konnten die TN über iPads Fragen beantworten und wurden darüber hinaus auch zu ihrer Messenger Nutzung befragt.
    • In einer analogen Umfrage in der Turnhalle der Einrichtung beantworteten die Jugendlichen konkretere Fragestellungen zu ihren Erfahrungen mit Messengerdiensten. Hierbei durften sie große Schaumstoffelemente in der Turnhalle umherwerfen. So wurde die Gewichtung der Antworten anschaulich dargestellt und die Jugendlichen durch Bewegung aktiviert.
  • Durchführung:
    • Am Montag, dem ersten Tag der Projektwoche, lag der Fokus auf Gruppenfindung und Bezugsherstellung zum Thema. Schwierigkeiten waren die verschiedenen Interessen und Nutzungsverhalten der Jugendlichen in der Gruppe. Einige Jugendliche nutzen nur selten Messenger-Apps oder ihre Smartphones. Andere verfügen über detaillierteres Vorwissen.
    • Zu Beginn sollten die Jugendlichen ebenfalls die ActionBound App ausprobieren und sich mit dieser anvertrauen. Es gab einen von mir gefertigten “Bound”, der die verschiedenen Funktionen und Möglichkeiten der App vorgestellt hat.
    • Die weiteren Tage des Projektes waren recht ähnlich aufgebaut. Am Morgen wurde mit aktivierenden Einheiten gestartet. Meist eine themenbezogene Einheit, sowie eine allgemeine medienpädagogische Methode. Diese “Warm-ups” waren oft eine gute Möglichkeit, um über Erfahrungen mit Messenger Diensten zu sprechen. Zum Beispiel über:
      • WhatsApp Gruppen
      • Kettennachrichten
      • Mobbing
      • Blockieren von Personen
      • Privatsphäre Einstellung
    • Nach den “Warm-Ups” konnten die Teilnehmenden Dienstag und Mittwoch eigene Action Bounds erstellen und diese mit Inhalten füllen. Zunächst war angedacht, die “Bounds” zum Thema Messengerdienste zu gestalten. An den Tagen, an denen die Bounds hauptsächlich gestaltet werden sollten, waren spontan deutlich weniger Teilnehmende anwesend als gedacht. Die anwesenden Jugendlichen wollten Bounds zu anderen Themen erstellen, da ihnen zum Thema WhatsApp nicht viel einfiel. Ein Kompromiss war, dass eine Gruppe einen Bound als Orientierungsrally für andere Schüler*innen konzipiert. Zusätzlich dazu wurde ihnen ermöglicht, ihre eigenen Interessen weiter zu verfolgen – unter Verwendung der App. Deswegen hat die zweite Gruppe einen Bound zum Thema Achterbahnen und Europapark erstellt.
    • Dazu erstellte sie mit einem iRig (Aufnahmeadapter für iPads und andere Geräte) und einem Richtmikrofon auch Tonaufnahmen, die in den Bound mit eingebunden wurden. Hier zeigten sich die Jugendlichen sehr ausdauernd und begeistert.
    • Am Donnerstag haben sich die Teilnehmenden gewünscht, einen Bound in der Münchner Innenstadt zu absolvieren. Durch die vorangegangene intensive Auseinandersetzung mit der App benötigten die Teilnehmenden wenig Hilfestellung beim Spielen des öffentlichen Stadtführungsbounds.
    • An allen Tagen gab es immer wieder kurze Einheiten, die zum übergreifenden Thema gepasst haben, und wozu sich die Jugendlichen austauschen konnten.
  • Präsentation:
    • Der Freitag wurde als letzter Projekttag zur Präsentation genutzt. Die TN haben ihre Mitschüler*innen über eine Teams-Besprechung eingeladen, um die Ergebnisse der letzten Tage zu präsentieren. Vormittags bereiteten die Jugendlichen verschiedene Stationen vor, in denen sie die einzelnen Ergebnisse präsentierten und Mitmacheinheiten vorbereiteten, zum Beispiel eine Mariokart Strecke oder eine Draw your Game Station. Die Besucher*innen konnten ebenfalls die erstellten “Bounds” ausprobieren. Die Teilnehmer*innen durften ihre Bounds selber vorstellen und die Kleingruppen beim Spielen der eigenen Bounds begleiten.
    • Es gab auch eine Fotoausstellung mit der Fotodokumentation der Woche.
  • Auswertung:
    • Der Freitagvormittag wurde auch genutzt, um mit einer weiteren Mentimeter Umfrage die Woche zu reflektieren und eventuelle Anschlussfragen zu klären. Die Rückmeldung der Teilnehmenden war insgesamt sehr positiv und es zeigte sich große Bereitschaft, ein Projekt dieser Art zu wiederholen.

Projektrahmen

Das Projekt fand in der Sommerferienbetreuung einer HPT für motorischen Förderbedarf im Münchner Südwesten statt. Es war Teil der Sommerferienprogrammgestaltung meiner Einrichtung und umfasste Jugendliche aus verschiedenen Gruppen/Klassen der Einrichtung.

Eingesetzte Medien

  • Mentimeter: als Umfrage und Quiz Tool
  • Draw your Game zur Warm-up Einheit
  • Mariokart Home Circuit zur Auflockerung
  • iPads: ActionBound, Draw your Game & Mentimeter zur Recherche
  • Systemkamera zur Fotodokumentation. (Diese wurde abwechselnd von den Jugendlichen durchgeführt.)
  • iRig mit Richtmikrofon zur Tonaufnahme in den Action Bounds

Herausforderungen und Punktlandungen

  • Da das Projekt in dieser Form nur in den Ferien umsetzbar war, war die Auswahl an Teilnehmenden sehr beschränkt. Deshalb mussten während der Umsetzung weitere Anpassungen der Schwerpunktsetzung vorgenommen werden, um auf die Interessen und das Vorwissen der Teilnehmenden eingehen zu können.
  • Die Methodenvielfalt und die Warm-Up Einheiten waren für meine Zielgruppe sehr wichtig und haben das Programm abwechslungsreich gehalten.

Feedback

Die Rückmeldung der Jugendlichen war sehr positiv und die Woche wurde als sehr abwechslungsreich beschrieben.

Ausblick

Die Jugendlichen haben sich gewünscht, die Bounds auch ihren Mitschüler*innen vorzustellen, die nicht in den Ferien anwesend waren. Das bestärkt den positiven Eindruck und erfolgreichen Abschluss des Projektes, da die Teilnehmenden auf ihre Ergebnisse stolz sind und das auch mit anderen teilen wollen.

Links und Materialien

Ein Projekt von: Marco Bauer, Erzieher in einer HPT im Münchner Südwesten – Medien_Weiter_Bildung #vernetzt 2024

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