Das Projekt in einem Satz
Idee: Die Kinder dürfen einen Film über den Hort drehen, damit neue Schüler*innen und Mitarbeiter*innen diesen zur Orientierung nutzen können.
Ziele
- Umgang mit Hardware und Software-Mitbestimmung
- Wissen um Produktionsabläufe
- Selbstständigkeit im Handeln
- Förderung von Recherchekompetenz
- Gleichberechtigung
- Eigeninitiative wird gefördert
Zielgruppe und Beteiligte
- Alter der TN: 6 –10 Jahre
- Anzahl: ca. 30 Kinder weiblich und männlich
- Anzahl und Funktion der Mitarbeiterinnen: 3 Mitarbeiterinnen aus dem Hort waren mit beteiligt 1x Leitung, 1x FSJ-Praktikantin und 1x BFD-Praktikantin
Projektablauf und Projektdauer
- Zeitdauer des Projekts von März bis Dezember 2020
- Die Kick-off-Veranstaltung fand im Juli 2020 statt.
- Die Präsentation wird im Frühjahr 2021 stattfinden.
Projektschritte | Wer entscheidet? | Methode | Wer soll beteiligt werden & welches Entscheidungsverfahren |
1. Projektvorstellung | Fachkraft | Infotafel im Eingangsbereich mit einer Ausschreibung & einer Anmeldeseite | Alle Kinder werden so informiert |
2. Welcher Inhalt kommt in den Film? | Kinder (Fachkraft kann Vorschläge machen) | Kinderkonferenz (Brainstorming mit anschließender Wahl) | Alle Kinder, die sich eingetragen haben um mitzumachen. 3-Punkte Methode |
3. Kosten | Fachkraft | ||
4. Material | Kinder & Fachkräfte | Kinderkonferenz | Abfrage mit Strichmethode |
5. Orte einteilen | Kinder | Kinder entscheiden, welche Orte/Räume im Hort & der Schule wichtig sind | Gremium/Absprache |
6. Drehbuch schreiben | Kinder & Fachkräfte | Ideen aufschreiben & besprechen | Alle Kinder dürfen sich beteiligen. Abstimmung: 3-Punkte Methode |
7. Aufgabenverteilung | Kinder | Im Internet wird nachgeforscht, welche Berufsgruppen benötigt werden & die Kinder können sich aussuchen, was sie gerne sein möchten. | Alle Kinder |
8. Recherche | Kinder | Die „Berufe“ treffen sich in Kleingruppen um sich über ihren Beruf & Aufgaben zu informieren. | Gremien |
9. Film drehen | Kinder & Fachkräfte | Videokamera | Kamerafrau/-mann |
10. Videoschnitt | Kinder & Fachkräfte | Mit einem Schneideprogramm | Cutter*innen |
11. Vorstellung des fertigen Filmes | Kinder | Beamer – Aula der Schule | Alle Kinder |
Projektrahmen
Das Projekt fand im Hort statt. Durch die verschiedenen Präsenztage der Kinder fanden die pädagogischen Angebote an zwei unterschiedlichen Tagen in der Woche statt.
Eingesetzte Medien
- Canon Camcorder
- Nikon Digitalkamera
- WindowsVideo-Editor
Herausforderungen und/oder Punktlandungen
- Herausforderung: Unterschiedliche Präsenztage der Schüler*innen: Durch die Änderung der Schule kamen die Kinder entweder an unterschiedlichen Tagen oder gar nicht mehr in den Hort.
- Maskenpflicht: die Schauspieler*innen fanden sich mit Maske nicht attraktiv genug für den Filmdreh.
- Umstellung der Räume: Die Funktionsräume wurden zu Gruppenräumen umfunktioniert. So konnten die Kinder nicht mehr den Ursprungsort im Film zeigen.
- Desinteresse am geplanten Thema: Durch die Umstrukturierung der Räume hatten die Kinder kein Interesse mehr, das Thema „Komm, ich zeig dir unseren Hort“ weiter zu bearbeiten. Deswegen wurde dieses Projekt auf Eis gelegt.
- Punktlandungen: Kinder fanden das Thema super und haben von Anfang an sehr gut und intensiv mitgearbeitet. Die Inklusionskinder wurden gut mit in die einzelnen Gruppen integriert und haben tolle Ideen gehabt, die von allen Kindern in den einzelnen Arbeitsgruppen gut angenommen wurden und teilweise sogar umgesetzt worden sind. Durch die partizipative Haltung konnten die Kinder sich ausleben und haben auch die Diskussionen und Hinterfragungen der anderen Kinder aushalten können. Sie wussten, dass alle Vorschläge gleichbehandelt wurden und diese besprochen werden müssen um zu sehen, ob sie machbar sind oder nicht. Das selbstständige Arbeiten hat ihnen gut gefallen. Die Kinder fühlten sich als wichtiges Mitglied der Gruppe und haben auch außerhalb der Angebotszeit darüber gesprochen, Ideen ausgetauscht und diese aufgeschrieben oder mir erzählt. Durch das abflauende Interesse an dem Thema, war die Kinderkonferenz genau das richtige. Die Kinder haben sich entschieden, dass der Hortfilm hinfällig ist und es im Moment ein anderes Thema gibt, welches alle im Hort beschäftigt: Corona. So wurde eine neue Filmidee geboren.
Tipps und Tricks
Ich war froh, eine Risikoanalyse im Vorhinein zu erstellen, sodass ich gedanklich schonmal auf Eventualitäten vorbereitet war. Je länger das Projekt dauert, desto besser ist es, sich immer wieder Meilensteine zu setzen und alle Teilnehmer*innen durch Gesprächsrunden auf den aktuellen Stand zu bringen. Bei der Nachbereitung ist es wichtig, alle Teilnehmer*innen und Kollegen*innen nach ihrem Gefühlsstand und ihrer Sichtweise zu befragen (Was lief gut? Was schlecht? Wie hast du dich dabei gefühlt?), um es beim nächsten Mal evtl. anders zu gestalten.
Feedback
Die Kinder hatten wahnsinnig viel Spaß und haben sich über die Spontanität gefreut. Die Filmpräsentation wird im Frühjahr 2021 stattfinden, wenn ich einen Termin mit dem Hort zum Schneiden ausgemacht habe, da ich seit dem 01.01.2021 nicht mehr dort arbeite. Die Ziele wurden erreicht: Umgang mit Hardware – Mitbestimmung – Wissen der Produktionsabläufe – Selbstständigkeit im Handeln – Förderung von Recherchekompetenz – Gleichberechtigung.
Ausblick
Wir hatten so viel Spaß bei diesem Projekt, dass wir 2020 noch neue Camcorder und Kameras gekauft haben, damit die Kollegen*innen weiter mit den Kindern medienpädagogische Angebote machen können. Des Weiteren wurde im Herbst 2020 von der Stiftung Medienpädagogik Bayern die Ordner für den Medien-Führerschein bestellt.
Links und Material
- Die Hort Homepage: https://www.awo-muenchen.de/kinder/kinderbetreuung/horte-6-12-jahre/awo-hort/ueber-uns-5
- Bei dem Reiter„Über uns“ und „Aktionen und Angebote“ findet man kurze Ausschnitte über die medienpädagogischen Projekte aus dem Jahr 2020.
- Gedreht wurde mit einer Nikon-Digitalkamera und einem Canon-Camcorder. Zum Schneiden wurde der Video-Editor von Windows verwendet.