Medien – sie gehen ins Herz und bleiben im Kopf, bringen uns zum Lachen und verursachen manchmal Bauchschmerzen. Medien berühren uns.
Mithilfe der Methode „Medienmensch“ lässt sich schnell ein anschauliches Stimmungsbild zur Wahrnehmung der eigenen Mediennutzung generieren. Die Methode kann als Eisbrecher dienen, um ganz locker ins Gespräch über Medien zu kommen.
Technik und Material
- Großes Plakat mit vorgezeichneter menschlicher Silhouette
- Stifte
- bunte Kärtchen oder Post-It-Streifen
- ggf. Folie zur Erläuterung
Beschreibung
Der Medienmensch bietet Teilnehmenden die Möglichkeit, die eigene Mediennutzung greifbar zu machen und sie gemeinsam zu reflektieren. Persönliche Gefühle und Erfahrungen, die mit Medien in Verbindung gebracht werden, werden geordnet und im Plenum besprochen.
1. Vorbereitung
Zunächst ein großes Plakat (ca. 2m x 1m) mit menschlicher Silhouette an der Wand anbringen. Alternativ kann auch eine menschliche Silhouette via Beamer an die Wand geworfen werden. Bunte Post-It-Streifen oder Kärtchen an die Teilnehmenden verteilen.
2. Einführung in die Methode
Die Medien sprechen unterschiedliche menschliche Sinne an. Wir wollen herausfinden, was wir für Medienmenschen sind, was uns an den Medien und ihren Inhalten gefällt und was uns stört. Jedem Körperteil wird hierfür eine Frage zugeordnet.
Hier eine Auswahl an möglichen Fragen in den unterschiedlichen Kategorien:
Kopf
Welche Medien nutze ich, um mich zu informieren und zu bilden?
Welche Medien regen mich zum Denken an?
Lachender Mund
Wofür bin ich dankbar?
Welche Medien bringen mich zum Lachen oder unterhalten mich?
Bauch
Was stört mich besonders an der Mediennutzung? Diese Medien bereiten mir Bauchschmerzen. Ich mache mir ihretwegen Sorgen oder fühle mich manchmal ohnmächtig.
Herz
Welche Medien berühren/ bewegen mich? Diese Medien gehen besonders ins Herz.
Hand 1
Welche Medien möchte ich nicht mehr aus der Hand geben? Diese Medien finde ich hilfreich, nützlich und möchte nicht mehr auf sie verzichten.
Hand 2
Welche Medien stören mich besonders? Diese Medien nehme ich gar nicht erst in die Hand oder schalte sie schnell wieder aus, weil sie mir nicht gefallen.
Bein
Digitale Medien können auch etwas anderes verhindern. Wann sind Medien ein „Klotz am Bein“?
Natürlich sind weitere Varianten und Abwandlungen möglich.
3. Reflexion
Die Teilnehmenden haben fünf Minuten Zeit, sich Gedanken über ihre persönliche Mediennutzung hinsichtlich der vorgegebenen Kategorien zu machen.
4. Beschriftung
Anschließend werden die Kärtchen beschriftet und an die entsprechenden Stellen des Medienmenschen geklebt. Hilfreich sind farbige Kärtchen an farbig gekennzeichneten Körperstellen.
5. Diskussionsrunde
Der Medienmensch kann nun als Grundlage für eine Diskussion genutzt werden. Je nach Gruppe und verfügbarer Zeit können die Teilnehmenden einzeln nach vorne kommen und ihre Mediennutzung erläutern oder die Projektleitung fasst alle Zettel zusammen. Es kann auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten eingegangen, sowie die allgemeine Mediennutzung in der Gruppe reflektiert werden.
Tipps
- Es wird eine große Wand benötigt, auf die der Medienmensch geklebt bzw. projiziert werden kann.
- Es ist zur Erläuterung hilfreich, parallel einen beschrifteten Medienmenschen als Plakat anzubringen oder über einen Beamer zu projizieren.
- Leitfragen oder Erklärungen an den entsprechenden Stellen des Medienmenschen helfen beim Verständnis der Aufgabenstellung.
Erweiterungsmöglichkeiten
Die Medienmensch-Methode kann je nach Anwendungssituation auch auf Arbeitsblättern oder als Online-Variante sinnvoll sein. Teilnehmende reflektieren ihre Mediennutzung in Selbstarbeit und können anschließend mündlich ihre Punkte zusammentragen und reflektieren.
Für die Online-Variente eignet sich u. a. das kostenfreie und datenschutzkonforme Tool Flinga.