Geschlechterrollen in den Medien

Wie Geschlechterrollen in Medien dargestellt werden, beeinflusst unsere Wahrnehmung von Geschlecht. Ob in Filmen, Büchern, Computerspielen, Werbeanzeigen oder Nachrichten – überall werden uns Geschlechterrollen vorgelebt, nicht selten in einer stilisierten Sichtweise, die wenig Raum für Diversität oder Geschlechtergerechtigkeit lässt. Die folgenden Informationsangebote geben einen Überblick darüber, welche Rolle(n) Geschlecht in Medien spielt.

Geschlecht in den Medien – Ein Experteninterview

In einem Video mit dem Geschlechts- und Sexualforscher Dr. Josch Hoeneß zeigt das Bundesamt für politische Bildung (bpb), mit welcher Bildsprache Geschlechterklischees im medialen Kontext erzeugt und verbreitet werden. Auch das Thema Sexualität sowie das Auftreten von Transgender und Menschen mit diverser Ausrichtung in den Medien werden näher betrachtet.

Ein Kind schaukelt, bunt gekleidet, und mit einer geschminkten Regenbogenfahne im Gesicht auf einer Hängematte, die an einem großen Baum hängt.
Bild: Pixabay

Männer und Frauen im Film

Der Artikel „Männer und Frauen im Film“ auf dem Medienpädagogik Praxis Blog stellt eine englischsprachige Webseite vor, die auf Grundlage einer Datenanalyse Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Redeanteilen im Film aufzeigt.

Geschlechterbilder in den Medien – BR Forschungsdokumentation

Heike von Orde gibt in einer BR-Forschungsdokumentation eine Übersicht über Studien und Ergebnisse zum Thema Geschlechterbilder in medialen Kontexten. Unter anderem setzen sich die Forschungen mit Stereotypen sowie der Verteilung von männlichen und weiblichen Charakteren in Erwachsenen- und Kinderfernsehen, Computerspielen, Kinderbüchern und Werbung auseinander.

Gendersterotype in digitalen Medien – Ein Podcast

Medially – der Medienkompetenzpodcast befasst sich jeden zweiten Freitag mit medialen und pädagogischen Themen aus der Lebenswelt Jugendlicher. Ganz im Sinne eines Podcasts stehen die Inhalte ausschließlich zum Anhören zur Verfügung. In Folge 17 der Audio-Serie steht das Thema Genderstereotype in den Medien im Mittelpunkt.

Ein Kind liegt lächelnd auf dem Boden. Es hat lange lockige Haare, trägt pinke Kleidung und einen Party-Hut auf dem Happy Birthday steht. Es sieht glücklich aus.
Bild: Pixabay

Studien zur Geschlechterdarstellung in TV und Social Media

Die MaLisa Stiftung von Maria und Elisabeth Furtwängler engagiert sich gegen Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen. In zwei Studien zeigt die Stiftung die ungleiche Geschlechterverteilung in den Medien und wirft einen Blick auf die Selbstinszenierung weiblicher Akteure im öffentlich-medialen Raum.

Mediale Frauen- und Männerbilder

Klicksafe ist eine Initiative der Europäischen Union und widmet sich dem sicheren Surfen im Internet. Sowohl an pädagogisches Fachpersonal als auch Kinder und Jugendliche gerichtet, stehen auf der Seite zahlreiche Artikel, Informationen, Broschüren und Lernmaterial zur Verfügung. Für die Auseinandersetzung mit Frauen- und Männerbildern in Medien steht eine eigene Rubrik zur Verfügung, in der Informationen und Unterrichtsmaterial zum Thema bereitgestellt werden.

Der Medienmensch

Medien – sie gehen ins Herz und bleiben im Kopf, bringen uns zum Lachen und verursachen manchmal Bauchschmerzen. Medien berühren uns. 
Mithilfe der Methode „Medienmensch“ lässt sich schnell ein anschauliches Stimmungsbild zur Wahrnehmung der eigenen Mediennutzung generieren. Die Methode kann als Eisbrecher dienen, um ganz locker ins Gespräch über Medien zu kommen.

Kindliche Zeichnung eines Menschen. Die einzelnen Körperteile sind mit Aufgaben oder Fragen beschriftet: Kopf: Welche Medien nutze ich um mich zu informieren?; Hand: Diese Medien stören mich besonders...; andere Hand: Auf gar keinen Fall verzichte ich auf...; Bein: Digitale Medien verhindern / sind ein Klotz am Bein...; Bauch: Das bereitet mir Bauchschmerzen; Herz: Dank digitaler Medien kann ich.... 
Das Bild soll einen Medienmenschen skizzieren.
Skizze eines Medienmenschen

Technik und Material

Beschreibung

Der Medienmensch bietet Teilnehmenden die Möglichkeit, die eigene Mediennutzung greifbar zu machen und sie gemeinsam zu reflektieren. Persönliche Gefühle und Erfahrungen, die mit Medien in Verbindung gebracht werden, werden geordnet und im Plenum besprochen.

1. Vorbereitung

Zunächst ein großes Plakat (ca. 2m x 1m) mit menschlicher Silhouette an der Wand anbringen. Alternativ kann auch eine menschliche Silhouette via Beamer an die Wand geworfen werden. Bunte Post-It-Streifen oder Kärtchen an die Teilnehmenden verteilen.

2. Einführung in die Methode

Die Medien sprechen unterschiedliche menschliche Sinne an. Wir wollen herausfinden, was wir für Medienmenschen sind, was uns an den Medien und ihren Inhalten gefällt und was uns stört. Jedem Körperteil wird hierfür eine Frage zugeordnet.

Hier eine Auswahl an möglichen Fragen in den unterschiedlichen Kategorien:

Kopf

Welche Medien nutze ich, um mich zu informieren und zu bilden?
Welche Medien regen mich zum Denken an?

Lachender Mund

Wofür bin ich dankbar?
Welche Medien bringen mich zum Lachen oder unterhalten mich?

Bauch

Was stört mich besonders an der Mediennutzung? Diese Medien bereiten mir Bauchschmerzen. Ich mache mir ihretwegen Sorgen oder fühle mich manchmal ohnmächtig.

Herz

Welche Medien berühren/ bewegen mich? Diese Medien gehen besonders ins Herz.

Hand 1

Welche Medien möchte ich nicht mehr aus der Hand geben? Diese Medien finde ich hilfreich, nützlich und möchte nicht mehr auf sie verzichten.

Hand 2

Welche Medien stören mich besonders? Diese Medien nehme ich gar nicht erst in die Hand oder schalte sie schnell wieder aus, weil sie mir nicht gefallen. 

Bein

Digitale Medien können auch etwas anderes verhindern. Wann sind Medien ein „Klotz am Bein“?

Natürlich sind weitere Varianten und Abwandlungen möglich.

3. Reflexion

Die Teilnehmenden haben fünf Minuten Zeit, sich Gedanken über ihre persönliche Mediennutzung hinsichtlich der vorgegebenen Kategorien zu machen.

4. Beschriftung

Anschließend werden die Kärtchen beschriftet und an die entsprechenden Stellen des Medienmenschen geklebt. Hilfreich sind farbige Kärtchen an farbig gekennzeichneten Körperstellen.

5. Diskussionsrunde

Der Medienmensch kann nun als Grundlage für eine Diskussion genutzt werden. Je nach Gruppe und verfügbarer Zeit können die Teilnehmenden einzeln nach vorne kommen und ihre Mediennutzung erläutern oder die Projektleitung fasst alle Zettel zusammen. Es kann auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten eingegangen, sowie die allgemeine Mediennutzung in der Gruppe reflektiert werden.

Tipps

Erweiterungsmöglichkeit

Die Medienmensch-Methode kann je nach Anwendungssituation auch auf Arbeitsblättern sinnvoll sein. Teilnehmende reflektieren ihre Mediennutzung in Selbstarbeit und können anschließend mündlich ihre Punkte zusammentragen. Insbesondere bei größeren Gruppen spart dies Zeit.

Beispielprodukte

Die Teilnehmenden der medien_fort_bildung #gender haben bei einem Präsenztreffen im März 2019 ihre Mediennutzung mit Hilfe des Medienmenschen reflektiert.

Ein Ausschnitt des von den Teilnehmenden der Medien_fort_bildung #gender erstellten Medienmenschen. Dabei wurden mit bunten Zetteln die Ideen der Teilnehmenden auf einen gezeichneten Menschen auf einem großen Papier gepinnt.
Ausschnitt des von den Teilnehmenden der medien_fort_bildung #gender erstellten Medienmenschen.

Genderpädagogik

Was ist eigentlich Genderpädagogik? Und warum spielt sie in der Pädagogik eine wichtige Querschnittsrolle?

Grundlegende Ziele und Fragestellungen der Disziplin Genderpädagogik erklärt kurzweilig und präzise die FUMA-Fachstelle Gender & Diversität NRW.

Weitere Videos auf dem YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/user/FUMAessen/videos

Information zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen

Wie nutzen Kinder und Jugendliche Medien? Zu den vielfältigen medialen Interessens- und Themengebieten im Alltag von jungen Menschen können folgende Studien einen Überblick bieten.

MoFam – Mobile Medien in der Familie

Das Projekt MoFam des JFF – Institut für Medienpädagogik beschäftigt sich mit mobilen Medien im Familienalltag. In Studien wird die Rolle von Medien im familiären und Tagesbetreuungs-Kontext dargestellt. Die Ergebnisse gliedern sich in mehrere Teilstudien, die unterschiedliche Themenbereiche in den Fokus rücken.

Eine erwachsene Person, ein Baby und ein Kleinkind sitzen gemeinsam auf einem Sofa und betrachten etwas.
In immer mehr Bereichen des Familienalltags spielen Medien eine Rolle.
Bild: jff.de

FLIMMO – Fernsehen mit Kinderaugen

FLIMMO ist ein Projekt des Vereins Programmberatung für Eltern e.V. und wird von JFF – Institut für Medienpädagogik durchgeführt. Der Fokus liegt auf konkreter Orientierungshilfe für Eltern und Erziehende bei der Medienerziehung von Kindern, unter anderem bei der Auswahl von Sendungen im Fernsehen und im Netz. Halbjährlich führt FLIMMO eine Kinderbefragung unter den Drei- bis 13-Jährigen durch, um das Fernseherleben der Mädchen und Jungen und ihre Einschätzung zu einzelnen Sendungen, Sendungsarten oder neuen Angeboten zu erfassen. Die Ergebnisse sind nach unterschiedlichen Themen aufgegliedert.

Ein Plakat von Flimmo. Darauf steht: Was guckst du so?
FLIMMO-Kinderbefragung über Fernseherleben von Mädchen und Jungen
Bild: jff.de

MPFS – Studien zur Mediennutzung

Der medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (MPFS) erhebt unabhängige Basisstudien zur Mediennutzung und dem Medienumgang von Kindern und Jugendlichen. Die Studien gliedern sich nach Altersgruppen und befassen sich unter anderem mit geschlechtsspezifischen Unterschieden im Nutzungsverhalten. Die Studien werden etwa jährlich durchgeführt und zeigen so auch Veränderungen und Trends in der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen über Jahre hinweg.

Titelblatt von 4 Studien (JIM - Jugendliche; KIM - Kinder; miniKIM - Kleinkinder und FIM - Familien) und veranschaulicht so, dass der medienpädagogische Forschungsverbund Südwest  die Mediennutzung verschiedener Altersgruppen untersucht hat.
Die Studien betrachten die Mediennutzung verschiedener Altersgruppen im Detail.
Bild: mpfs.de

Kinder-Medien-Studie

Auf Kinder zwischen vier und 13 Jahren konzentriert sich die Kinder-Medien-Studie (KMS), präsentiert von sechs Verlagshäusern. Der Fokus der Studie liegt auf Kinder-Zeitschriften und -magazinen, es werden aber auch weitere Offline- sowie Online-Medien näher betrachtet und im Hinblick auf geschlechtsspezifische Unterschiede dargestellt.

ACT ON! aktiv + selbstbestimmt ONLINE

ACT ON! aktiv + selbstbestimmt online ist ein medienpädagogisches Forschungs- und Praxisprojekt des JFF- Institut für Medienpädagogik, das sich mit dem aktuellen Online-Handeln und den Perspektiven von Zehn- bis 14-jährigen Heranwachsenden bezüglich ihrer Onlinewelt  beschäftigt. Die Monitoring-Studie des Projektes befasst sich mit den Perspektiven von Zehn- bis 14-Jährigen auf aktuelle Medienphänomene, ihrer Nutzung von Online-Angebote sowie ihrer Einschätzung, ihrem Umgang und ihrem Unterstützungsbedürfnis bezüglich Online-Risiken. Die Befragung wird jährlich durchgeführt und die Ergebnisse werden in Form von Short Reports veröffentlicht.

Werbung für das Projekt ACT ON! Links: Hände die Tablets oder Smartphones ins Bild halten. Rechts steht groß: Act on! geschrieben.
Die Risiken und Unterstützung der Heranwachsenden beim Nutzen von Online-Angeboten
Bild: jff.de

ARD/ZDF-Onlinestudie

Die ARD und das ZDF führen regelmäßig gemeinsam eine Onlinestudie durch, in der die Internetnutzung von Jugendlichen ab 14 Jahren sowie von Erwachsenen erfasst wird. Dabei geht es speziell um internetbezogene Themen, die sich in dieser Studie in Text/Kommunikation, Video und Audio gliedern.

Memes

Ausdrucksstark und prägnant – ein Meme vermittelt Botschaften und kann dabei provokant, ironisch und humorvoll sein. Memes geben Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, ihren Standpunkt zu einem bestimmten Thema auf kreative Weise zum Ausdruck zu bringen.

Grundlage eines Memes ist meist ein aussagekräftiges Motiv, wie eine Szene oder Figur aus Film und Fernsehen. Durch einen kurzen Text  wird die Mimik und Gestik des Dargestellten verstärkt und das Bild bekommt eine neue Bedeutung.

Das Besondere an einem Meme ist seine Bekanntheit – ein Bild wird zu einem berühmten Meme, wenn es häufig geteilt wird und sich dadurch viral verbreitet. Egal ob „Grumpy Cat“, das „Success Kid“ oder „Willy Wonka“ – es gibt immer ein passendes Meme, das eine bestimmte Situation oder Sichtweise zum Ausdruck bringen kann.

Meme: Ein Kleinkind mit geballter Faust und entschlossener Miene vor blauem Hintergrund. 
Dort steht geschrieben: Everybody is uncomfortable with non gender specific bathrooms, but I poop my pants so it doesn't effect me.

Im Internet kommen Memes auf vielfältige Weise zum Einsatz, beispielsweise als Reaktion in einem Chatverlauf.

Mehr zur Bedeutung von Memes in der politischen Kommunikation erläutern Prof. Dr. Thomas Knieper und Michael Johann bei einem Vortrag im Rahmen der Interdisziplinären Tagung 2019.

Technik und Material

Beschreibung

Häufig kennen sich Kinder und Jugendliche bereits mit Memes aus. Einen Workshop kann man daher gut einleiten, indem man bisherige Erfahrungen und bekannte Memes abfragt. Zur Veranschaulichung können Beispiele gezeigt, ihre Hintergründe besprochen und ihre Bedeutung interpretiert werden.

Gemeinsam wird untersucht, was ein gutes Meme ausmacht:

Nun dürfen die Schüler*innen sich in Kleingruppen von 2-3 Personen am Tablet zusammenfinden. In der App mematic und den beiden browserbasierten Tools imgflip Meme Generator|Canva helfen umfangreiche Bildergalerien beim Einstieg.

Anschließend werden die Ergebnisse gesammelt und gemeinsam besprochen. Für die Reflexion mit den Schüler*innen sollte genügend Zeit eingeplant werden. Die Memes können nun beispielsweise geteilt, auf einer Webseite veröffentlicht oder in ausgedruckter Form als Galerie präsentiert werden.

Tipps

Ein Tutorial, wie zur App mematic, kann bei der Auswahl und Bedienung von Meme-Apps helfen.

Um anfängliche Hemmungen beim Erstellen von Memes abzubauen, damit die Kinder und Jugendlichen sich wohlfühlen und kreativ werden können, ist eine Ausprobier-Runde ratsam. Die Memes müssen nicht von Anfang an einen Bezug zum gewünschten Thema haben.

Weil ein Meme ein Thema nur sehr reduziert und mit wenig Hintergrundinformationen aufgreifen kann, besteht die Gefahr, dass sich teilnehmende Jugendliche an Stereotypen bedienen. Dieses Problem sollte in einem Workshop angesprochen werden.

Eine Meinung (z.B. anhand von Memes) im Medienalltag öffentlich kundzutun, macht angreifbar. Dass dies Probleme nach sich ziehen kann, sollte ebenfalls im Workshop thematisiert werden.

Meme: Donald Trump sieht unzufrieden aus. Über seinem Kopf steht: Derselbe Job.
Politiker*innen sind beliebte Meme-Motive

Beispielprodukte

Als Ergebnisse des Projekts bildmachen präsentieren Jugendliche ihre Memes zum Thema Rechtsextremismus und Islamismus in der Hall of Meme. Die Hall of Meme bietet einen geschützten Rahmen für Kinder und Jugendliche, wo sie ihre Produkte präsentieren und dabei selbst anonym bleiben können.

Die Abbildung ist bei einem Workshop für Jugendliche in Berlin entstanden und zeigt ein Meme: Ein*e Jugendliche*r versteckt sich unter einem Kopftuch und hinter einer dunklen Sonnenbrille. Darunter steht geschrieben: Wenn du keinen Bock auf Kopftuchdebatte hast.
Rechts neben dem Bild befindet sich eine Sprechblase, die besagt:  Überlass das Internet nicht den Hetzer*innen! Lade deinen Beitrag hoch!
Quelle: www.bildmachen.de

Kampagnenpostkarten

Überschrift: Musst du wirklich immer on sein? 
Drei Jugendliche sitzen gemeinsam an einem Küchentisch. Zwei  beschäftigen sich mit ihren Smartphones. Eine*r langweilt sich währenddessen und sieht unglücklich aus.
Bild: act-on.jff.de

Wir werden laut! Als thematischer Blickfang in der Einrichtung, als Projektwerbung oder als aussagekräftiger Inhalt in sozialen Medien – Kampagnenpostkarten geben Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, andere in Aktion zu bringen. Ihr Einsatz funktioniert online wie offline und eignet sich überall dort, wo eine Botschaft vermittelt oder auf ein Thema aufmerksam gemacht werden soll.

Technik und Material

Beschreibung

Nach einem inhaltlichen Einstieg machen sich die Kinder und Jugendlichen mit dem Prinzip von Kampagnenpostkarten vertraut. Zur Veranschaulichung können verschiedene Beispiele gezeigt werden, zum Beispiel Gesundheits-, Wahl- oder Produktkampagnen.

Danach wird ermittelt, was für eine Kampagnenpostkarte benötigt wird:

In Kleingruppen entwickeln die Kinder und Jugendlichen Ideen für Kampagnenpostkarten und präsentieren sie sich gegenseitig. Vorgefertigte Fragestellungen helfen, das Konzept zu konkretisieren:

Sind die Eckdaten geklärt, folgt die Entwicklung eines Slogans. Beim Brainstorming ist alles erlaubt, oft lassen sich verschiedene Ideen kombinieren. Folgende Methoden können helfen, einen ansprechenden Slogan zu kreieren:

Hat sich die Gruppe auf einen Slogan geeinigt, entwickelt sie im nächsten Schritt eine passende Bildidee. Diese kann fotografiert, aber auch per Collage zusammengestellt oder gezeichnet werden. Inhaltlich sollte das Motiv die Aussage des Slogans unterstreichen. Verschiedene Bildideen werden gesammelt und gemeinsam mit dem Slogan im Plenum diskutiert.

Bei der Gestaltung des Motivs sollte darauf geachtet werden, genügend Platz für den Slogan zu lassen, beispielsweise im Hintergrund, und eine möglichst hohe Auflösung zu wählen. Mithilfe einer Bildbearbeitungs-App kann das Foto nachbearbeitet und der Slogan sowie Logos gesetzt werden.

Die Postkarten werden ausgedruckt und in feierlichem Rahmen präsentiert. Bei Bedarf können sie vervielfältigt oder im Internet geteilt werden.

Tipps

Um eine Botschaft transportieren zu können, müssen Bild und Slogan gut zusammenpassen. Indem die Teilnehmer*innen ihren Entwurf anderen zeigen, können sie überprüfen, ob ihre Aussage bei der Zielgruppe ankommt.

Hilfestellungen und Tipps zum Fotografieren mit dem Smartphone sowie Hinweise auf weitere Foto- und Bildbearbeitungs-Apps gibt die JFF Toolbox.

Erweiterungsmöglichkeit

Soll die Postkarte professionell gedruckt und vervielfältigt werden bietet es sich an, das Motiv mit einer qualitativ hochwertigen Kamera, zum Beispiel einer digitalen Spiegelreflexkamera, aufzunehmen. Das Foto kann anschließend am Laptop/PC mit einem Bildbearbeitungsprogramm wie z. B. GIMP bearbeitet werden. Wird die Postkarte bei einem Copy Shop gedruckt, ist auch die Gestaltung einer Rückseite möglich, hier können die Teilnehmer*innen Informationen zu sich, zum Projekt oder zum Thema platzieren.

Beispielprodukte

Im Rahmen der Projektreihe KAJUTO – Kampagnen von Jugendlichen für Toleranz sind verschiedene Kampagnenprodukte entstanden, unter anderem Kampagnenpostkarten.

Kampagnenpostkarte: zwei rosa Herzen und die Aufschrift: Love Pink. Hate Pinkification.  Rechts befindet sich ein pinker Tyrannosaurus Rex.
Bild: pinkstinks.de

Auch Pink Stinks veröffentlicht immer wieder Kampagnenpostkarten, zum Beispiel zum Thema Geschlechterbilder in der Werbung.

150 Jahre Emanzipation - Geschlechterrollen ab der industriellen Revolution

Geschlechterrollen sind nicht fest vorgegeben, sondern haben sich über die Zeit immer wieder gewandelt. Wie sind die heutigen Bilder von Frau und Mann entstanden?

Weiterführende Links zum Thema:

Hintergrundinformationen rund um Gender, Frauenbewegung und Co

Aufsatz zur Frage der "Geschlechtscharaktere"

Interview zur Care-Krise

Bin ich schön? Aktive Medienarbeit zu (historischen) Schönheitsbildern

Bin ich schön? Was bedeutet überhaupt Schönheit? Wie gefalle ich mir, wie gefalle ich anderen? Das äußere Erscheinungsbild spielt für viele Heranwachsende eine große Rolle – sowohl für das Selbstbild als auch für die Interaktion mit Peers.

Genau wie Geschlechterbilder haben sich auch Schönheitsbilder im Laufe der Geschichte immer wieder gewandelt. Eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Schönheitsidealen kann als Ausgangspunkt dienen, über Einstellungen zum Thema Schönheit ins Gespräch zu kommen und sie gemeinsam zu reflektieren.

Wie Projekte zum Thema (historische) Schönheitsbilder gestaltet werden können und was dabei zu beachten ist, veranschaulichen die folgenden Projektbeschreibungen.

Projekt „Schön?!“

Im Projekt „Schön?!“ produzierten Jugendliche Fotos, Video- und Audioclips zum Thema Schönheitsideale. Eine ausführliche Projektbeschreibung findet sich auf dem Medienpädagogik Praxis Blog.

Projekt „WIR SIND DIE SCHÖNSTEN!“

Mit aktuellen Schönheitsklischees setzten sich im Generationenprojekt „WIR SIND DIE SCHÖNSTEN!“ sechs Teilnehmerinnen im Alter zwischen 60 und 70 Jahren und drei im Alter zwischen 15 und 18 Jahren auseinander. Ausgangspunkt war eine Ausstellung im Museum Villa Stuck, entstanden sind bildhafte Aussagen zum Thema Schönheit in Form von unterschiedlichen Fotoarbeiten.

Projekt „100 Jahre Frau“

Im Rahmen eines Mädchenprojekts der Jugendfreizeitstätte „Planet O“ in Oberschleißheim beschäftigten sich Mädchen im Grundschulalter mit der Veränderung des Frauenbilds im Laufe der Zeit. Ein Fokus wurde auf das Thema Mode gesetzt. Bei einem Fotoshooting per Green Screen-Technik verkörperten die Teilnehmerinnen Frauenbilder aus verschiedenen Epochen. Im Jahresbericht auf Seite 26 ist die Projektbeschreibung veröffentlicht.